Die Wohnungsnot ist bundesweit ein Riesenproblem und auch bei uns im Landkreis tun sich vor allem junge Familien – aber nicht nur die – sehr schwer, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Und der Druck aus München in unseren Raum nimmt zu. Zugleich steigt laut Bundesumweltamt die beanspruchte Wohnfläche pro Person (Pro-Kopf-Wohnfläche). Die Antworten aus der Politik lassen auf sich warten. Um die angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt zu verbessern, bedarf es jedes Jahr 400.000 neuer Wohnungen. Der Flächenverbrauch dabei steigt schneller als man bauen kann.
Schon seit längerem ist das Thema Nachverdichtung in aller Munde: Einfamilienhäuser mit relativ großen Gärten laden zur Nachverdichtung ein. Oftmals werden Häuser abgerissen, die eigentlich noch funktionstüchtig sind, um zum Beispiel einem Dreispänner oder zwei Doppelhäusern zu weichen. Neubauten werden heute auf deutlich kleineren Grundstücken errichtet als früher. Einerseits ist dies eine Kostenfrage, andererseits wird so auch einem ausufernden „Bodenfraß“ Einhalt geboten. Und es finden mehr Menschen auf gleicher Fläche ein Dach überm Kopf. Grund und Boden sind halt nicht vermehrbar …
Eine andere Möglichkeit, der Bodenverschwendung entgegenzuwirken, ist der Geschoßwohnungsbau, denn hier können wesentlich mehr Menschen auf der zur Verfügung stehenden Fläche mit einem Heim zur Miete oder zum Kauf bedient werden. Beim Geschoßwohnungsbau handelt es sich im Gegensatz zur Einzelhausbebauung um die Errichtung von Wohngebäuden „mit mehreren abgeschlossenen Wohneinheiten auf mehr als einer Etage, die von mindestens einem Treppenhaus erschlossen werden“ (Wikipedia).
In der Talkrunde „Hart aber fair“ (ARD) vom 8. Mai 2023 berichtete Bundesbauministerin Klara Geywitz von Überlegungen im Ministerium zu weiterem Nachverdichtungs-Potenzial: Nämlich Bestandsimmobilien in den Innenstädten um ein oder mehrere Stockwerke aufzustocken. Hierzu müssen baurechtliche Hindernisse aus dem Weg geräumt werden. Geht das so schnell, um der grassierenden Wohnungsnot effektiv zu begegnen? In jedem Falle müssen alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden.
Allen Möglichkeiten der Nachverdichtung ist ein weiteres Problem gemeinsam, das nicht vernachlässigt werden darf. Egal, welche Form der Nachverdichtung zum Einsatz kommt, es stellt sich dabei immer auch die architektonisch – ästhetische Frage. Wie sieht das am Ende aus? Gerade auf dem Lande ist darauf zu achten, dass der teilweise Jahrhunderte alte, dörfliche Charakter nicht verloren geht. Keinesfalls sollte hier die Nachverdichtung vertikal erfolgen, sondern dort, wo es geht horizontal.
Seldwyla: Viel und schöner Wohnraum auf wenig Land
Dass das ästhetisch ansprechend funktionieren kann, zeigt die Wohnsiedlung Seldwyla als ein experimentelles Paradebeispiel in der Schweiz aus den Jahren 1975 bis 1981 (Neue Zürcher Zeitung). Ein Besuch dieses architektonischen Glanzstückes bei Zumikon in der Nähe des Zürichsees ist für Interessierte unbedingt empfehlenswert!
Fazit
Als Makler in Landsberg am Lech und Ammersee sind wir erfahren mit der Entwicklung von Projekten zur Nachverdichtung. Wenden Sie sich an uns, wenn Sie über geeigneten Grund zur Nachverdichtung verfügen. Gerne unterstützen wir Sie dabei, entsprechende Projekte nach Ihren Vorstellungen umzusetzen. Wir haben hierzu auch das erforderliche Netzwerk! …
Quellen
Umweltbundesamt: https://www.umweltbundesamt.de/daten/private-haushalte-konsum/wohnen/wohnflaeche#zahl-der-wohnungen-gestiegen
Neue Zürcher Zeitung: https://www.nzz.ch/zuerich/seldwyla-und-der-mut-zum-gemuet-ld.1435851
Foto Klara Geywitz: By Olaf Kosinsky – Own work, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=82137775
Foto Seldwyla: Adrian Michael – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=78133083